Kleine Lebensgeschichte von mir:
Als ich jünger war, war ich ein sehr schlechter trinker. Ich bin mit einer 500ml-Flasche zur Schule gegangen und habe sie meist noch halb gefüllt am Nachmittag wieder in die Küche gestellt. Ich hatte nur sehr selten ein "Durstgefühl" und habe daher nur sehr wenig getrunken. Außerdem fand ich Wasser irgendwie super eklig, es schmeckte mir einfach nicht. Mit ca 11 Jahren äußerten sich die ersten Symptome der Dehydration. Ich hatte sehr trockene Haut, trockene Lippen, täglich Kopfschmerzen. Irgendwann sprach ich dies beim Arzt an und sie gab mir den Tipp mir immer und überall etwas zu trinken vor die Nase zu stellen. Zum Leidwesen meiner Mama - sorry dafür - standen ab sofort überall in der Wohnung angefangene Flaschen herum. Es half, aber war nicht ausreichend, denn Wasser war immernoch eklig. Also begann ich es durch Softdrinks zu ersetzen - dickes Sorry an meine Zähne! So trainierte ich meinem Körper an, dass er häufiger Durstsignale sendet. Meine Haut und meine Kopfschmerzen wurden besser und ich pendelte mich bei 2,5-3L pro Tag ein. Vor etwa 3 Jahren brachte mich eine erneute Standpauke meiner Zahnärztin dann dazu, auf zuckerreduzierte Getränke umzustellen. Das war gar nicht so einfach, denn ich fand - wer hätt's gedacht - Wasser pur immernoch eklig. Ich probierte etwa 20 Marken durch, bis ich ein leicht gesüßtes Wasser mit Geschmack fand, womit ich erstmal einen Zwischenstepp wagen konnte. Die Umstellung klappte gut, ich konnte meine trinkmenge beibehalten und teilweise sogar erhöhen. Letzten Sommer wollte ich aber endlich komplett weg vom Zucker. Ich kaufte mir einen Sodastream. Es dauerte mehrere Wochen bis ich den Geschmack "ertragen" konnte, aber ich wollte es durchziehen. Anfangs lag meine Wasserzufuhr wieder bei nur etwa 600ml pro Tag. Mitlerweile bin ich wieder bei mindestens 2L reinem Wasser an freien Tagen (auf der Arbeit meist deutlich mehr). Meine Kopfschmerzen sind an manchen Tagen komplett weg, meine Haut ist nicht mehr trocken (hätte nie gedacht, dass das möglich ist) und ich habe deutlich seltener das verlangen nach Zucker in jeglicher Art.
Warum erzähle ich das?
Dehydration ist eine der größten Volkskrankheiten in westlichen Kulturen. Ein Erwachsener sollte pro Tag ca 2-4 L Flüssigkeit zu sich nehmen, in etwa 35ml pro kg Körpergewicht (bei Kindern etwa 40ml/kg). Doch viele Menschen, so wie auch ich früher, haben große Probleme diesen Bedarf zu decken.
Folgende Tipps können auch dir helfen, deine Wasseraufnahme zu steigern:
1. Trinken in Sichtweite aufbewahren
Habe immer ein gefülltes Glas Wasser oder eine Wasserflasche griffbereit und auch unterwegs dabei.
2. 1 Glas Wasser am morgen
Stell dir vor dem einschlafen ein Glas Wasser auf dem Nachtisch und trinke es morgens vor dem aufstehen.
3. Flüssigkeitshaltige Nahrung (zB Gurke, Wassermelone, Kartoffel)
Man kann Wasser nicht nur trinken! Versuch einen Teil deiner Flüssigkeit doch einfach über die Nahrung aufzunehmen, das kann deinen (flüssigen) Wasserbedarf um bis zu 50% reduzieren.
4. Salz reduzieren
Versuch sehr salzreiche Lebensmittel (zB Salzstangen, Chips) zu vermeiden oder zu reduzieren. Sie erhöhen deinen Wasserbedarf enorm.
5. Geschmack verleihen
Dir schmeckt Wasser einfach nicht? Probier doch mal eine andere Marke aus oder kauf dir ein zuckerfreies Sirup zum verfeinern (gibts in jedem Supermarkt, zB von Sodastream, EDEKA oder Kaufland)
6. Wassertrink-App
Es gibt Apps, die dich mehrmals täglich erinnern ein Glas Wasser zu trinken, um so deinen Bedarf zu decken.
Doch was genau bringt uns eigentlich das ganze Wasser im Körper? Wozu brauchen wir so viel davon und muss man dann nicht ständig aufs Klo?
Unser Körper selbst besteht zu etwa 60% aus Flüssigkeit. Durch viele körpereigene Prozesse, wie zum Beispiel schwitzen oder verdauen, verlieren wir einen großen Teil davon. Etwa 2-3 Liter täglich! Dieser muss von uns erneut zugeführt werden, denn Wasser erfüllt viele Aufgaben in unserem Körper: Es ist unser Kühlsystem, füllt und schützt unsere Zellen, formt unseren Körper, quellt Ballaststoffe zur Verwertung auf, transportiert Giftstoffe aus dem Körper, verflüssigt die Nahrung und bringt die Nährstoffe zu den Zellen, verflüssigt unser Blut und unsere Lymph- und Gelenkflüssigkeiten und sorgt dafür, dass alle körperfunktionen intakt bleiben. Daher kann eine Unterversorgung langfristige Schäden hervorrufen und viele Symptome auslösen.
Wusstest du? Bereits bei einem Flüssigkeitsverlust von 1-2% signalisiert dir der Körper Durst, um den Wasserhaushalt stets in Balance zu halten. Denn aufgrund des hohen täglichen Verbrauchs können wir nur ca 3 Tage ohne Flüssigkeit überleben.
Also nimm dies als kleinen reminder: Schnapp dir ein Glas Wasser & DRINK MORE WATER!
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